Kampagnenschriftzug Natur Stadt Berlin

HÄUFIGE FRAGEN (FAQ)

Noch Fragen? Wir können dir sicher weiterhelfen!

 

Umweltbildung? Grüne Lernorte? Stadtnatur?
Du kannst dir unter all diesen Begriffen noch immer nicht so richtig etwas vorstellen?
Keine Sorge dafür sind wir ja hier!
Wir haben zu all deinen Fragen die passenden Antworten.
Hier findest du alles Wissenswerte rund um unsere „NATUR STADT BERLIN“.

Antworten auf deine Fragen zur Umweltbildung in Berlin

Was ist eigentlich Natur-, Umwelt- und Klima- und Nachhaltigkeitsbildung?

Umgangssprachlich steht „Umweltbildung“ für Natur-, Umwelt- und Klima- und Nachhaltigkeitsbbildung und macht genau das, was auch im Namen steckt. Es bringt uns unsere Natur und Umwelt näher. Dabei sind zum einen die Tiere und Pflanzen in unserer Umgebung gemeint, zum anderen aber auch eine weltweite Betrachtung, wie unser Handeln und unsere Lebensweise unsere Mitwelt beeinflusst und andersrum. Unter dem Begriff „Umweltbildung“ wird ein Bildungsansatz verstanden, der die Eingriffe des Menschen in den Naturhaushalt und die daraus resultierenden Probleme aufgreift und einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Umwelt vermittelt.

Im Laufe der Entwicklung der Umweltbildung hat es insbesondere in den 1970er Jahren unterschiedliche Strömungen gegeben, was anfänglich zu einer großen Begriffsvielfalt führte (z.B. Umwelterziehung, Umweltlernen, Ökologisches Lernen, Ökopädagogik, Naturpädagogik). Heute hat sich der Begriff Umweltbildung durchgesetzt und kann als Sammelbegriff für unterschiedliche umwelterzieherische Konzepte gelten. Die Vermittlung von komplexen ökologischen Zusammenhängen ist eine wesentliche Aufgabe der Umweltbildung. Dazu wird zur Identifizierung der „Störfaktoren“, die einen Einfluss auf Natur und Umwelt ausüben, das Denken in Zusammenhängen und das Erkennen von gesetzmäßigen Abläufen vorausgesetzt. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit zur Reflexion, die das gesellschaftliche und eigene Handeln hinterfragt. Dazu gehört auch das Abschätzen und Bewerten des menschlichen Handelns und damit verbundenen Einflusses auf Natur- und Umwelt.

In vielen Ländern wird Umweltbildung durch den Begriff Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ersetzt. Bildung für Nachhaltige Entwicklung steht für eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jeder einzelnen Person, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Dabei stehen verschiedene Fragen im Vordergrund. Etwa: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen in meiner Kommune oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Oder was können wir gegen Armut tun? BNE soll es Menschen ermöglichen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Der wissenschaftliche Diskurs darüber, wie die beiden Bildungskonzepte zusammenhängen, ist aber noch in vollem Gange und nicht einmal im Ansatz abgeschlossen. Deshalb ist es nur logisch, wenn das Nachhaltigkeitsdreieck Ökonomie, Ökologie und Soziales erweitert wird. Die Erweiterung definiert den Begriff „Soziales“ etwas genauer.

Grafik des Nachhaltigkeitssterns als Erweiterung des Nachhaltigkeitsdreieckes

Erweiterung des Nachhaltigkeitsdreieckes zu einem Nachhaltigkeitsstern
durch Dr. Becker, Uni Osnabrück.

Bildung, Kultur, Partizipation und Gerechtigkeit sind als gleichwertige Partner im Nachhaltigkeitsstern zu verstehen.

Warum brauchen wir Umweltbildung?

Besonders in der Stadt, zwischen bunt bemaltem Beton und Neonlichtern gerät die Natur um uns herum manchmal in Vergessenheit. Wenn wir tagein, tagaus durch die Stadt gehen, blenden wir häufig hunderte Tiere und Pflanzen aus, die in unserer Mitte ebenfalls ihr zu Hause haben und eine wichtige Rolle für unser Stadtklima haben. Umweltbildung ist eine Möglichkeit Nähe zu dieser uns umgebenden Stadtnatur zu entwickeln oder sie ganz neu entdecken zu können. Stadtnatur hat eine konkrete Auswirkung auf die Qualität unseres urbanen Lebensraums, sie verbessert die Luft, spendet Kühlung und Schatten im Sommer und trägt einen erheblichen Teil zum Kampf gegen die Folgen des Klimawandels (wie z.B. Hitzewellen) gerade in Großstädten bei. Sie bietet zudem einen wichtigen Ausgleich zum hektischen Stadtalltag und ist gut für die Gesundheit. Umweltbildung ist aber auch Gemeinschaft. Gemeinsames Gärtnern in Hochbeeten und das gemeinschaftliche Lernen darüber schweißt zusammen und schafft einen Gegenpol zur Anonymität der Großstadt.

Abgesehen von unseren persönlichen Lebensumständen erweitert Natur-, Umwelt- und Klimabildung auch global unseren Horizont. Wie wir und unsere Lebensweise die Natur, Menschen und das Klima in der Ferne beeinflussen, ist ebenso ein Kernthema der Umweltbildung, wie auch das Entdecken der Stadtnatur vor der eigenen Haustür. In den vergangenen Jahrzehnten ist immer deutlicher geworden, dass wir als Einzelne und als Gesellschaft durch unseren Einfluss auf das Leben und Überleben von Menschen, Tieren und Pflanzen auf dem ganzen Planeten eine Verantwortung haben. Wir müssen bewusst entscheiden, wie wir diesen Einfluss nutzen. Natur-, Umwelt- und Klimabildung schafft dieses Bewusstsein und ermöglicht uns besser entscheiden zu können, wie wir leben wollen.

Was ist mit Stadtnatur gemeint?

Natur ist nicht gleich Natur. Ein tiefer Wald unterscheidet sich stark von einer Kulturlandschaft, auf der von Horizont zu Horizont Nutzpflanzen angebaut werden oder Tiere auf grünen Weiden grasen. Beide Lebensräume ermöglichen vollkommen unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten ein Leben. So ist es auch bei der Natur in unseren Großstädten. Wir nehmen oft nicht war, wie viele Bäume nicht nur in den Parks von Berlin stehen, sondern auch am Straßenrand. Schnell übersehen wir, dass die wilde Brachfläche ein ganz besonderer Lebensraum für allerlei seltene Pflanzen und Tiere ist. Die Ritzen in Häuserwänden und die Dachgiebel unserer Wohnhäuser bieten Vögeln und Insekten eine Lebensstätte und Schutz.

Auf unseren Balkonen tummeln sich Bienen und Hummeln. In der Stadt kommen, im Gegensatz zum Land, viele kleine aber extrem unterschiedliche Lebensräume zusammen, wie in einem kleinteiligen Mosaik. Dadurch finden sich in der Stadt oft besondere Arten, die es außerhalb der Stadt kaum noch gibt und auch die Artenvielfalt ist beeindruckend hoch. Wir nehmen selten wahr, wie besonders und vielfältig die Stadtnatur ist, sie lädt zum Staunen und Entdecken ein.

Warum hat Berlin ein Leitbild für Umweltbildung und was sagt es?

Das Leitbild für Umweltbildung heißt vollständig ausgeschrieben: Leitbild für ein grünes und nachhaltiges Berlin. Die Grundsätze und Ziele der Natur-, Umwelt- und Klimabildung führen zu einem bewussteren und nachhaltigeren Umgang mit unserer Natur und Umwelt und damit auch zu einem besseren Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Ebenso führt das Leitbild zu dem Bewusstsein, wie wichtig ausreichend vorhandene und qualitativ hochwertige Stadtnatur für die Gesundheit des Menschen und für die Herausforderungen des Klimawandels in der Stadt ist. Es gilt die wertvolle Stadtnatur besser zu schützen, zu erhalten und auszubauen.

Das Leitbild schafft eine Grundlage für die Menschen, die Grüne Lernorte schaffen und Umweltbildung anbieten, hilft ihre Werte und Inhalte in die Gesellschaft zu tragen und unterstützt die wertvolle kulturelle und gesellschaftliche Arbeit für eine gemeinsame lebenswerte Zukunft in der Stadt., Natur-, Umwelt- und Klimabildung wird durch das Leitbild für ein grünes und nachhaltiges Berlin fest in der Berliner Bildungslandschaft verankert. Berlin ist eine naturreiche und vielfältig strukturierte Stadt und soll es auch bleiben.

Was sind grüne Lernorte?

Einen grünen Lernort finden wir überall dort, wo Flora und Fauna sich in der Stadt niedergelassen haben. Erstaunlicherweise sind diese Orte nicht immer besonders reich an Pflanzen (z.B. Gartenarbeitsschulen oder Waldschulen). Auch karge, sandige Brachen, die oft leblos wirken, bieten besonders attraktiven Lebensraum für viele Wildinsekten und seltene heimische Pflanzenarten dieser Region. Doch nicht nur Flora und Fauna gehören zu den Themen der Umweltbildung und den Lernorten. Ein Repair-Café, ein Solar- oder Mobilitäts-Projekt oder eine Gemeinschaftsküche für nachhaltige Ernährung kann genauso ein grüner Lernort sein, wenn Nachhaltigkeit und andere Themen der Natur-, Umwelt- und Klimabildung im Vordergrund stehen. Ein paar Pflanzen schaden dem Ambiente aber nie.

Welche Aufgabe haben die Koordinierungsstellen für Umweltbildung?

Wir als Berliner Koordinierungsstellen möchten jedem Menschen in der Stadt einen positiven Moment im direkten Kontakt mit seiner/ihrer Stadtnatur und Umwelt schenken und so die lebenswichtige und positive wertschätzende Bindung zwischen Mensch, Natur und Umwelt stärken. Dafür vernetzen wir Koordinierungsstellen für Natur-, Umwelt- und Klimabildung Lehrende und Lernwillige. Wir beraten Menschen, die sich gerne mehr mit ihrer Stadtnatur auseinandersetzen möchten und vermitteln sie an diejenigen, die darin Experten sind. Man kann aber nicht nur von Experten lernen, sondern auch voneinander. Menschen, die gemeinsam ein grünes Projekt starten wollen, können bei uns auch Unterstützung und Beratung finden, egal ob es ein nachbarschaftlicher Gemeinschaftsgarten ist oder eine Schulklasse, die herausfinden will, ob sie auf ihrem Schulhof etwas anbauen kann.

Die Menschen in allen Bezirken Berlins sollen die Möglichkeit haben Natur-, Umwelt- und Klimabildung zu erfahren und Stadtnatur zu erleben. Deshalb unterstützen wir, gemäß dem Leitbild für ein grünes und nachhaltiges Berlin auch dem Ausbau der Umweltbildung in den Bezirken, organisieren Weiterbildungen und bauen Netzwerke auf. Wir arbeiten daran, dass dafür die grüne Infrastruktur nicht zu kurz kommt und Lebensräume für Tiere und Pflanzen erhalten und erweitert werden.
Im Wesentlichen können den Aufgaben der bezirklichen Koordinierungsstellen für Umweltbildung fünf Aufgabenschwerpunkten zugeordnet werden.

Grafik zu den fünf Aufgabenschwerpunkten der Umweltbildung

Für wen sind die Angebote nutzbar?

Die Angebote der Natur-, Klima- und Umweltbildung richten sich an alle Menschen jeden Alters. Egal ob Du einfach mehr Natur in Deinem Bezirk kennenlernen und erleben oder Dich für bestimmte Themen interessierst und gerne mehr darüber lernen möchtest, in Berlin finden wir ein passendes Angebot für Dich – für jeden. Umweltbildung ist sozial, inklusiv, antirassistisch, barrierefrei und antidiskriminierend.

Gibt es auch aufeinander aufbauende Angebote?

Viele Themen bauen aufeinander auf oder sind miteinander verbunden, jedoch ist ein Einstieg nahezu immer und überall möglich. Wichtig ist für sich herauszufinden, für welches Thema man sich interessiert und begeistern kann. Da alle Themen der Umweltbildung miteinander verwoben sind, ergibt sich der Einstieg in andere Themen ganz von selbst. Die meisten Angebote bieten sowohl Neulingen, als auch bereits aktiven Menschen mit Vorwissen und Erfahrung stets interessante Inhalte an und erfordern nahezu kein Vorwissen oder vorangehende Veranstaltungen. Es gibt auch spezielle Angebotsreihen, die aufeinander aufbauen und Angebote, bei denen Vorwissen hilfreich ist. Wenn ein Angebot Vorwissen erfordert, weisen die Akteur:innen darauf hin. Natur-, Umwelt- und Klimabildungsangebote sind fast alle sehr persönlich und nahe am Menschen. Es geht um die Gemeinschaft und die Akteur:innen der Umweltbildung versuchen jeden mitzunehmen, unabhängig vom jeweiligen Kenntnisstand

Was kostet das?

Die Beratung und Vermittlung durch die Koordinierungsstellen der Natur-, Umwelt- und Klimabildung ist kostenfrei. Umweltbildungsangebote sind überwiegend kostenfrei, einige können dennoch kostenpflichtig sein oder haben nur einen geringen Teilnehmerbeitrag. Bei Angeboten mit hohen Zeit- oder Materialaufwand, wie zum Beispiel eine ein- bis mehrwöchige Ferienbetreuung oder Kursen zu Handwerk kann es auch etwas mehr werden. Nahezu alle Akteure der Natur-, Umwelt- und Klimabildung agieren gemeinnützig oder sind Teil einer Non-Profit Organisation.

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Ruft unsere Kolleg:innen im gewünschten Bezirk an oder schreibt eine E-Mail. Nach Absprache könnt Ihr auch gerne vorbeikommen. Wir helfen Euch gerne in Eurem Bezirk oder in ganz Berlin genau das zu finden, was Ihr sucht.

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